Bericht für die "Horizontale", Vereinsheft des DAV Jena
Etwas kurz entschlossen informierten wir uns Mitte Januar auf der Obertilliacher Webseite
und versuchten per email-Anfrage doch noch das Unmögliche möglich zu machen und in der
Winterferienwoche eine Unterkunft in Obertilliach zu bekommen. Von ca. 25 Anfragen erhielten wir letztendlich
eine Zusage für 8-10 Personen die buchten wir natürlich!
Die herrlichen Bilder im Internet weckten eine große Vorfreude, auch die Aussicht, vielleicht Ole Einar
Bjoerndalen zu begegnen oder die Möglichkeit, selbst im Biathlon-Stadion die Scheiben (mit dem Gewehr) zu Fall zu bringen.
Wegen Krankheit und verschiedener widriger Umstände stand der endgültige Kreis der Teilnehmer erst 2 Tage vor
Abfahrt endgültig fest: Angela Werner, Gabi Werner, Felix Müller, Ilja Batuchin, Peter Michalak (alle DAV Jena),
Katja Felbel, Jens-Ullrich Müller, Ingrid Müller, Ulrike Wisgott, Florian Wisgott (alle aus Jena).
Die Wetterprognosen waren sehr gut: 50-60cm Schnee und fast 100% Sonne. Also beste Bedingungen!
Samstag früh 5 Uhr war Abfahrt am BIKE POINT in Jena-Ost und es folgte der obligatorische Stau auf dem Münchner
Ring und weiter auf der A8, den wir schließlich über die herrliche Gegend am Schliersee und den Ursprungpass umfuhren.
Ab Kufstein entspannte sich die Verkehrslage, weiter über Kitzbühel und die Felbertauernstraße nach Lienz, von
dort Richtung Cortina und schließlich über einen kleinen Pass direkt an der
Grenzlandloipe vorbei nach Obertilliach. Nach 9 Stunden Fahrt endlich da!
Die Grenzlandloipe führte unmittelbar am Haus entlang und so gab es keine Frage, trotz lähmender
Müdigkeit gleich noch etwas die Gegend zu erkunden. Die einen wanderten ein paar Kilometer, die anderen
liefen eine Runde Ski.
Am darauf folgenden Sonntag konnten es alle kaum erwarten, bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen
Temperaturen endlich auf große Tour zu gehen: Skilaufen in herrlicher Landschaft auf bestens präparierten abwechslungsreichen
Loipen im Lesachtal entlang des kleinen Flusses Gail. Und wie im Hochgebirge üblich, gab es auch
anspruchsvolle Strecken mit langen Steigungen, die natürlich in der anderen Richtung für großen Spaß sorgten.
Auch am Montag wurde die Gegend in der Loipe erkundet, mit anschließendem Saunabesuch. Außerdem widmeten wir
jeden Abend noch etwas Zeit unseren Ski.
Am Dienstag gingen Katja, Ulrike, Flori und Ilja auf Bergwanderung. Angela, Gabi, Felix und Peter wechselten die
Ski und stürzten sich einen Tag lang die Abfahrtshänge herunter. Eine sehr schöne Abwechslung in herrlicher Berglandschaft,
deren krönender Abschluss eine Nachtabfahrt mit Stirnlampen war.
Am Mittwoch machten Gabi und Felix eine Bergwanderung, alle anderen waren in der Loipe. Während Peter immer
skatete, wechselten Ilja und Angela zwischen Classic- und Skatingski. Felix und Flori gaben sich viel Mühe beim Erlernen der
Skatingtechnik und waren dabei sehr erfolgreich. Katja, Uli, Ingrid und Jens-Ullrich blieben immer bei der klassischen Technik.
Am Donnerstag sollte es für alle die Königsetappe werden. Ole Einar Bjoerndalen traf leider niemand, obwohl er
im Ort war und trainierte. Allerdings trainierte die deutsche B-Auswahl der Biathleten im Biathlonstadion. Am Abend gingen
wir auf besonderen Wunsch von Florian mit Stirnlampen ausgerüstet auf Nachtwanderung.
Zum Ende der Woche wurde es allgemein wärmer und es tauchten die ersten kleinen Wölkchen auf. Perfektes
Wetter zum ersehnten Höhepunkt der Skiwoche am Freitag: Schießen im Biathlonstadion. Ein Ex-Biathlonprofi aus Obertilliach
erklärte die Handhabung des Gewehres und dann konnte jeder sein Glück versuchen. Zuerst 5 Schüsse
liegend, allerdings auf die großen Scheiben des Stehend-Schießens. Alle landeten mindestens 3 Treffer, einer traf alle 5.
Dann wurde es schwerer, als auf die Originalgröße des Liegend-Anschlages geschossen wurde und eine weitere
Steigerung war das Stehend-Schiessen. Zum Abschluss lief Peter eine 2km-Runde mit anschließendem Liegend-Anschlag. Die ersten
beiden Schüsse gingen daneben, aber nach Beruhigung von Puls und Atmung trafen dann noch 3 Schüsse. Nach einem
wohltuenden Saunabesuch, anschließendem gemeinsamen üppigen Abendessen und einer nächtlichen Schlittenabfahrt von Gabi und Felix
ging dieser letzte Tag in Obertilliach zu Ende.
Der Samstag stand ganz im Zeichen der Heimfahrt. Zunächst machte Peter zunächst seinem Ruf alle Ehre, als er
sich 6.30 Uhr mit der Stirnlampe aufmachte und bis 8.30 Uhr schnell noch 30km über die frisch präparierten Loipen lief.
Nach dem ausgiebigen Frühstück war Packen angesagt. Es ist immer wieder erstaunlich, was in einen VW T4
hineingeht: 7 Leute und reichlich Gepäck, Langlaufski, Abfahrtsski, Wachsbock und -koffer, 2 Schlitten...
Felix, Ingrid und Jens-Ullrich fuhren nach Innsbruck, um von dort erst am Sonntag heimzufahren.
Alle anderen waren gegen 20 Uhr in Jena und schließlich auch wieder froh, in der Heimat zu sein.
Diese Skiwoche ist nach übereinstimmender Meinung wiederholungswürdig und etwas Ähnliches ist im nächsten Winter wieder geplant!
Katja Felbel
Peter Michalak
Felix Müller
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